Diagnose von COPD

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Diagnose von COPD

Ihr Arzt/Ihre Ärztin wird Ihnen wahrscheinlich Fragen über Ihre Symptome stellen, vor allem über Ihren Husten, wie viel Schleim Sie produzieren und ob sie rauchen. Die Antworten auf diese Fragen lassen erkennen, ob bei Ihnen das Risiko für COPD besteht; aber um die Diagnose zu bestätigen, wird Ihr Arzt/Ihre Ärztin einige Untersuchungen und Tests (z.B. Spirometrie, Blutgasmessungen, Röntgen, Schleimuntersuchung, Belastungstests,…) durchführen, um Ihre Lungenfunktion zu überprüfen.

In welchem Stadium ist die Krankheit?

Anhand der Untersuchungsergebnisse wird COPD in verschiedene Stadien eingeteilt – Frühstadium, mittelschweres Stadium und schweres Stadium. Diese Krankheitsstadien werden manchmal auch als Stadium I, Stadium II, III bzw. Stadium IV bezeichnet.

  • Im Frühstadium von COPD (Stadium I) zeigt sich üblicherweise chronischer Husten und Schleimproduktion.
  • Im mittelschweren COPD-Stadium (Stadium II) werden Sie wahrscheinlich feststellen, dass Sie bei körperlicher Anstrengung atemlos werden. Zumeist konsultieren die Patienten in diesem Stadium erstmals Ihren Arzt/Ihre Ärztin.
  • Bei schwerer COPD (Stadium III) stellt sich bereits bei geringster körperlicher Anstrengung Atemnot ein. Es könnten auch Zeichen dafür bestehen, dass auch andere Organe von diesem Versagen der Atemfunktion betroffen sind, möglicherweise Herz- oder Kreislaufprobleme.
  • Bei der schwersten Form von COPD (Stadium IV) kommt es auch ohne körperliche Anstrengung – also auch bei Ruhe – zu schwerer Atemnot und es bestehen höchstwahrscheinlich abgesehen von diesen Atemschwierigkeiten auch andere Probleme. Bei manchen Patienten zeigen sich Herzprobleme.

Einige Ärzte unterscheiden zusätzlich auch noch ein Stadium 0; dieses Stadium umfasst Patienten, bei denen das Risiko für COPD besteht, obwohl ihre Untersuchungsergebnisse bei der Spirometrie keine Anomalien zeigen.

Belastungstests

Man wird Sie eventuell ersuchen, einen Belastungstest zu machen. Dabei wird gemessen, wie stark Sie körperlich belastet werden können. Die häufigste Form des Belastungstests ist der Gehtest, bei dem Sie in 6 Minuten so weit gehen müssen, wie Ihnen das möglich ist. Wenn Sie tragbaren Sauerstoff verwenden, können Sie diesen während des Belastungstests weiter verwenden.

Manchmal möchten Ärzte auch messen, was mit der Sauerstoffkonzentration in Ihrem Blut passiert, während Sie den Belastungstest machen. Dazu verwendet man im Normalfall ein kleines Gerät, das als Pulsoximeter bezeichnet wird und während des Belastungstests an einer Fingerspitze angebracht wird. Diese Messungen sind völlig schmerzfrei und können Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin zeigen, wie viel Sauerstoff in Ihrem Blut vorliegt.

Schleimuntersuchung

Falls Sie eine Atemwegsinfektion haben, wird Ihr Arzt/Ihre Ärztin vielleicht ein Untersuchung Ihres Schleims vorschlagen. Dazu müssen Sie eine Schleimprobe abgeben, die an ein Labor geschickt wird. Dort wird der Schleim auf Zeichen untersucht, die eine Entzündung oder Infektion vermuten lassen.

Röntgen

Ihr Arzt/Ihre Ärztin wird Sie vielleicht für eine Röntgenaufnahme zu einem Röntgenfacharzt überweisen. Röntgenbilder stellen eine Möglichkeit dar, in den Körper hineinschauen zu können. Ihr Arzt/Ihre Ärztin möchte vielleicht in Ihren Körper hineinschauen, um festzustellen, ob eine Infektion vorliegt oder ob ein Teil der Lunge kollapiert (zusammengefallen) oder vielleicht auch überbläht ist. Vielleicht möchte Ihr Arzt/Ihre Ärztin auch anhand des Röntgenbildes das Vorliegen anderer Krankheiten ausschließen.

Blutgasmessung

Wenn Sie an einer schweren COPD leiden, wird Ihr Arzt/Ihre Ärztin unter Umständen die Sauerstoff- und die Kohlendioxidkonzentration in Ihrem Blut messen wollen. Er/sie wird Sie auf Hypoxämie (zu wenig Sauerstoff) und Hyperkapnie (zu viel Kohlendioxid) untersuchen. Dafür wird normalerweise etwas Blut aus einer Arterie abgenommen, um so genau messen zu können, wie viel Sauerstoff an den Körper abgegeben wird.

Für die Abnahme von Blut aus einer Arterie am Handgelenk oder am Schenkel wird normalerweise eine Nadel verwendet. Falls bei Ihnen eine Sauerstofftherapie besteht, dann kann der Sauerstoff vor der Blutabnahme für 20 bis 30 Minuten abgeschaltet werden oder, falls Sie das nicht vertragen, dann wird die in dieser Zeit verabreichte Sauerstoffmenge genau aufgezeichnet. Das Blut aus dieser Blutprobe wird sodann auf seinen Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalt analysiert. Nach der Blutabnahme wird man Sie ersuchen, 5 Minuten lang fest auf die Stelle zu drücken, an der das Blut abgenommen wurde.

Ärzte können den Sauerstoffgehalt im Blut auch mit einem Spezialgerät messen, das man als Pulsoximeter bezeichnet. Bei diesem Gerät wird keine Nadel verwendet, sondern ein kleiner Sensor, der an eine Fingerspitze oder an ein Ohrläppchen angelegt wird. Dieser Sensor bestimmt wie viel Sauerstoff im Blut vorliegt, indem es die Lichtstärke misst, die durch die Haut ausgestrahlt werden kann.

Spirometrie

Das Spirometer zeigt genau, wie viel Luft Ihre Lungen beim normalen Atmen ein- und ausatmen können und damit lässt sich feststellen, ob Ihre Atemwege verlegt oder verengt sind. Man wird Sie bitten, sehr fest in ein Röhrchen zu blasen, das mit einem Gerät verbunden ist, das man als Spirometer bezeichnet. Mit dem Spirometer werden zwei verschiedene Messungen durchgeführt:

  • Forcierte Vitalkapazität (FVC), das ist das Gesamtluftvolumen, das in einem Atemvorgang aus den Lungen ausgeatmet werden kann.
  • Forciertes Expirationsvolumen (FEV1), das ist ein Maß dafür, wie viel Luft innerhalb der ersten Sekunde ausgeatmet wird.

Das Spirometer zeigt diese beiden Werte in einem Ausdruck als eine Art Graphik an. Falls keine Verengung oder Obstruktion der Atemwege besteht, dann wird die Luft zu Beginn am raschesten ausgeatmet. Falls die Atemwege aber verengt oder verlegt sind, findet das Ausatmen langsamer statt.